Köln, 27. Dezember 2010.
Die Prognosen sind eindeutig: Nächstes Jahr wird zu einem
Rekordjahr der deutschen Reiseindustrie. Deutschland wird auch nach der
Wirtschafts- und Finanzkrise als Reiseziel weiter an
Attraktivität gewinnen. Mit Spannung werden insbesondere die
Entwicklungen der europäischen Kreuzfahrtindustrie beobachtet,
die schon in diesem Jahr zu den großen Gewinnern der
Reisebranche zählt.
2011 wird zu einem Rekordjahr für die deutsche Reiseindustrie.
Diese Ansicht vertreten knapp 70 Prozent der Top 500 Entscheider der
Reiseindustrie, die im Auftrag des Travel Industry Clubs von dem auf
die Touristik spezialisierten Marktforschungs- und Beratungsunternehmen
Trendscope befragt wurden. Die Experten gehen ebenfalls davon aus, dass
die Deutschen im kommenden Jahr wieder mehr Geld für ihren
Urlaub ausgeben werden. Diese guten Aussichten schlagen sich auch im
Geschäftsklima der Touristikbranche nieder: Für das
kommende Quartal schätzen 89 Prozent der befragten Top-Manager
die Umsatzentwicklung positiv ein.
Ebenso
viele der 251 Befragungsteilnehmer sind davon überzeugt, dass
bei den Deutschen das eigene Land als Reiseland auch im
nächsten Jahr weiter an Attraktivität gewinnen wird.
Nur die Politik könnte diesen optimistischen Erwartungen der
Reiseindustrie mit höheren steuerlichen Belastungen einen
Dämpfer verpassen. 94 Prozent der Befragten erwarten, dass
weitere Kommunen dem Beispiel von Köln folgen, und eine
Bettensteuer erheben werden. Daher sind sich die Teilnehmer des
Entscheider-Panels auch weitestgehend darüber einig, dass
Urlauber im kommenden Jahr tiefer in die Taschen greifen
müssen. So erwarten knapp zwei Drittel, dass die Hotelpreise
2011 wieder das Niveau von vor der weltweiten Wirtschafts- und
Finanzkrise erreichen.
Als großer Gewinner der diesjährigen Reisesaison
wird die Kreuzfahrtindustrie betrachtet. Und so gehen 90 Prozent der
Entscheider davon aus, dass Kreuzfahrtschiffe in Zukunft zu immer
stärkeren Konkurrenten für die Angebote von
Ferienclubs und All-Inclusive Hotels an Land werden. Auch wird die Zahl
der Kreuzfahrtschiffe mit Stationierung in Europa deutlich zunehmen.
Bei aller Zuversicht sind sich die Teilnehmer des Entscheider-Panels
auch in der Beurteilung von negativen Einflüssen für
die Reisebranche einig. So werden die Folgen der europäischen
Schuldenkrise die Branche auch 2011 belasten. 65 Prozent aller
Befragten gehen davon aus, dass vor allem das Reiseland Griechenland
auch im kommenden Jahr unter dem Negativ-Trend und den Auswirkungen der
europäischen Schuldenkrise zu leiden haben wird. Irland wird
nach Einschätzung der Manager dagegen nicht so hart
abgestraft. 59 Prozent gehen nicht davon aus, dass Irland von den
Reisenden für die europäische Schuldenkrise
abgestraft wird.
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