Leader-Projekte in Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen
Leader-Projekte in Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen
Leader-Projekten in Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen
Vom
Papier in die Praxis umgesetzt - Politiker und Akteure von
Besichtigungsfahrt zu Leader-Projekten in Rhön-Grabfeld und Bad
Kissingen begeistert
Bad Kissingen/Bad Neustadt,
den 21. Juni 2012
Vom
Infopavillon DER HOCHRHÖNER und dem Energie- und Erdhaus an der
Thüringer Hütte über das Bruder Franz Haus auf dem Kreuzberg bis zum
Netzwerk Forst und Holz Unterfranken, der Bühnenbildwerkstatt im
Fränkischen Theater Schloss Maßbach bis zum Haus des Steins in Euerdorf
– die Vielfalt der vom EU-Förderprogramm Leader in den vergangenen
Jahren unterstützten Projekte in den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad
Kissingen ist überaus beeindruckend. Ganze zwei Tage brauchten die 35
Politiker und Akteure aus der Region, um sich Mitte Juni bei einer
Fahrt durch die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld ausgewählte
Projekte vorstellen zu lassen. Die Teilnehmer zeigten sich bei dieser
zweiten Projektbereisung rundum begeistert, sowohl von den Projekten
selbst als auch von der anschaulichen und engagierten Präsentation der
Projektträger.
„Es
ist schön zu sehen, wie aus Plänen auf dem Papier so viele konkrete
Projekte in der Praxis geworden sind“, unterstrich Magdalena Dünisch,
stellvertretende Landrätin des Landkreises Bad Kissingen bei der
Begrüßung vor dem Hotel Ullrich in Elfershausen, dem Startpunkt der
Bereisung. Diese überaus positive Entwicklung ist vor allem auch den
zahlreichen Verantwortlichen, Akteuren, Bürgern und Projektträgern der
Region zu verdanken. Dieses überdurchschnittliche Engagement in den
beiden Landkreisen habe zu einem Wirtschaftswachstum und neuen
Arbeitsplätzen in der Region geführt, die Infrastruktur der Landkreise
optimiert und die Attraktivität der gesamten Region gesteigert, so auch
Landrat Thomas Habermann, Rhön-Grabfeld, während der Fahrt.
Rund 108 vorbildlich realisierte Projekte mit einer Gesamtinvestition
von über 16,6 Millionen Euro in beiden Landkreisen wurden seit 2003 mit
Leader Zuschüssen in Höhe von 5,8 Millionen Euro und Mitteln aus
weiteren Förderprogrammen in Höhe von 5,2 Mio. € unterstützt. Bei
der zweiten Projektbereisung seit 2008 wurden erneut 14 Initiativen
beispielhaft vorgestellt. Initiiert und organisiert wurde die
unterfrankenweit einzigartige Projektbereisung durch die beiden
Regionalmanagerinnen der Landkreise Cordula Kuhlmann und Ursula
Schneider, die auch jedem Projektträger tatkräftig bei der Entwicklung,
Fördermittelbeantragung und Umsetzung der Projekte zur Seite stehen.
Als erste Station besichtigten die Teilnehmer den Infopavillon DER
HOCHRHÖNER am Wanderparkplatz Premich, der in enger Zusammenarbeit mit
den drei Berufsschulen der Rhön mit Ausbildungszweig Zimmermannswesen
als erster von zwölf Pavillons entstanden ist. Projektträger ist der
Naturpark & Biosphärenreservat Bayer. Rhön e.V. Im Anschluss daran
stellten Michael Pfaff, Tourismus GmbH Bayerische Rhön, und Pater
Stanislaus vom Kloster Kreuzberg das außergewöhnliche
Betriebskonzept des Bruder-Franz-Hauses auf dem Kreuzberg vor, eine
Initiative des Landkreises Rhön-Grabfeld in Partnerschaft mit dem
Landkreis Bad Kissingen. Das Besondere ist hier die Kombination von
touristischer Auskunftsstelle mit spirituellen Angeboten der
Franziskaner – ein Konzept, das jährlich rund 50.000 Besucher
begeistert.
Weiter ging die Reise zum Energie- und Erdhaus Schulungszentrum Energie
– Schöpfung an der Thüringer Hütte, wo Günter Werner,
Geschäftsführer der Thüringer Hütte, das Projekt gemeinsam mit
Architekten und Energieberatern vorstellte. Die vorbildliche
fachübergreifende Zusammenarbeit von inhaltlicher Konzeption und
Baumaßnahmen begeisterte einige Teilnehmer so, dass sie gleich
Buchungsanfragen für das Haus, das im Herbst eröffnet wird, stellten.
Den Nachmittag verbrachten die Teilnehmer im Museumspädagogischen
Zentrum „Ein Hof für Jung und Alt“ im Fränkischen Freilandmuseum
Fladungen, das äußerst erfolgreich geführt wird und sich zu einem
Attraktionspunkt ersten Ranges entwickelt. Als letzter Stopp folgte ein
Besuch des ebenfalls gut besuchten Museums für Grenzgänger in Bad
Königshofen. Höhepunkt am Abend war die Illuminierung der Trimburg bei
Elfershausen. Projektträger ist hier der Verein „Freunde der Trimburg
e.V.“, der das Objekt gemeinsam mit der Kommune überaus engagiert mit
neuem Leben füllt.
Am zweiten Tag ging die Fahrt, begleitet von stellvertretendem Landrat
Emil Müller, weiter nach Stralsbach, wo sich in der alten Schule im
Lauf der nächsten Jahre der Treffpunkt Bürgerengagement (Markt
Burkardroth) als Treffpunkt für alle Generationen etablieren wird.
Ebenso präsentierte sich hier das Netzwerk Bürgerengagement, das die
ehrenamtliche Arbeit im Landkreis Bad Kissingen fördern will. Weiterhin
wurden von Wirtschaftsförderer Gerhard Karg des Landkreises Bad
Kissingen das Aktionsprogramm Innenentwicklungsmanagement und das seit
Juni diesen Jahres an den Start gegangene neue
Innenentwicklungsmanagement(beides Initiativen des Landkreises Bad
Kissingen) vorgestellt. Gute Nachrichten gab es auch vom Netzwerk Forst
und Holz Unterfranken; aktuell wird eine Datenbank aufgebaut und es hat
bereits eine umfangreiche Betriebsbefragung stattgefunden. Reger
Nachfrage erfreut sich auch die neu vom Netzwerk Forst und Holz
entwickelte Veranstaltungsreihe „Holz live!“ in ausgesuchten Betrieben.
Nächste Station der Projektbereisung war die „Leader Stadt“ Bad
Kissingen, wo OB Kay Blankenburg exemplarisch für die Vielzahl an
Leader Projekten in der Kurstadt das Museum Obere Saline mit der
SpielzeugWelt vorstellte.
Weiter ging es dann in die bereits in Betrieb genommene Bühnenwerkstatt
im Fränk. Theater Schloss Maßbach, wo in besonderem Maße Jugendarbeit
betrieben wird. In Ramsthal zeigten Bürgermeister Franz Büttner und die
Tourismus GmbH Bayer. Rhön beispielhaft einen Infopunkt von „Frankens
Saalestück“ mit seinem durchgängigen professionellen
Beschilderungssystem. Letzter Punkt der Bereisung bildete das Terra
Triassica in Euerdorf, das Ende Oktober mit spannenden Exponaten aus
der Erdgeschichte eröffnet wird. Einen Vorgeschmack gibt bereits im
Sommer der künstlerisch gestaltete „Weg in die Zeit“ von Euerdorf nach
Bad Kissingen.
„Die Aktivitäten zur Entwicklung des ländlichen Raums in den
Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld sind Bayern weit
vorbildlich“, betonte Wolfgang Fuchs, Leader-Manager von Unterfranken.
Ausdrücklich lobte Fuchs die perfekte Organisation der Exkursion mit
den engagierten Präsentationen vor Ort sowie die beeindruckende
Vielfalt der Leader Projekte. Er appellierte an alle Beteiligten, auch
in Zukunft alle Fördermöglichkeiten auszuschöpfen und wie bisher
sinnvoll zum Wohl der Bürger einzusetzen.
Im EU-Förderprogramm Leader in ELER sind, je nach noch verfügbaren
Mitteln, noch bis Ende 2013 Antragstellungen möglich. Eine weitere
Förderperiode, „Leader 5.0“ für die Jahre 2014 bis 2020 befindet sich
gerade in der Vorbereitung. Die Landkreise Bad Kissingen und
Rhön-Grabfeld sammeln und entwickeln bereits jetzt zukünftige
Projektvorhaben für die Erstellung ihrer Regionalen
Entwicklungskonzepte für die nächste Leader-Förderperiode. Wird das
„REK“ in der neuen Förderperiode anerkannt, sind die Weichen für eine
Vielzahl weiterer Förderprojekte u.a. in den Bereichen Wirtschaft,
Tourismus und Soziales bis zum Jahr 2020 gestellt.
Wer ernsthaft eine Idee verfolgt, findet bei den Landkreisen und ihrem
Regionalmanagement kompetente Hilfe. Informationen erhalten Sie bei den
Landkreisen Bad Kissingen (Tel. 0971/801-5160, Herr Gerhard Karg) und
Rhön-Grabfeld (Tel. 09771/94-306, Dr. Jörg Geier). Das
Regionalmanagement der Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld steht
zusammen mit der Geschäftsstelle der beiden Lokalen Aktionsgruppen im
RSG Bad Kissingen über 0971/72 36-0 bzw. info@rsg-bad-kissingen.de. zur
Verfügung.
Als
eines von 14 ausgewählten Leader Projekten machten die Teilnehmer der
Projektbereisung Station am neuen Schulungszentrum an der Thüringer
Hütte im Naturpark Rhön. Hier entstehen bis zum Herbst ein Energiehaus
(Bild) sowie ein Erdhaus, die in besonders anschaulicher Weise das
Thema Energiesparen und Schöpfung kombinieren. Foto Tonya Schulz