Seit Anfang August ist die Ski- und
Rodelarena Wasserkuppe um ein Freizeiterlebnis reicher: Neben dem Flug,
Winter- und Sommerrodelsport ist nun auch der Klettersport auf Hessens
höchstem Berg beheimatet. Die Firma Wiegand, die auch die
Sommerrodelbahnen und die Skilifte auf der Wasserkuppe betreibt, führte
im März erste Gespräche mit namhaften Kletterwaldherstellern. Schnell
einigte man sich mit dem renommierten Hersteller „Faszinatour“ aus dem
Allgäu, die auf eine lange Erfahrung im Kletterwaldbau zurückblicken
können.
Da der Bebauungsplan rund um die Märchenwiesenhütte noch nicht
abgeschlossen war, stellte die Firma Wiegand einen vorgezogenen
Bauantrag im laufenden Bebauungsplanverfahren. Mitte Juli wurde die
Baugenehmigung erteilt und bereits eine Woche später, am 23. Juli 2012,
begannen die Montagearbeiten. Nach zwei Wochen Bauphase wurde der
Kletterwald problemlos vom TÜV abgenommen. Direkt im Anschluss wurde
das zukünftige Personal des Kletterwaldes zu Instructors und zu Rettern
ausgebildet. 10 Mitarbeiter sind für den Kletterwald vorgesehen, zum
Teil erfahrenes Personal der Skilift und Sommerrodelbahnen, aber auch
neue Aushilfen. Derzeit werden im Kletterwald noch Aufräumarbeiten
durchgeführt, sodass pünktlich zur Eröffnung am 20.08.2012 alles
fertiggestellt sein konnte. Zum Opening kamen sowohl Herr Landrat Woide
als auch die Bürgermeister der Wasserkuppen-Gemeinden Gersfeld,
Ehrenberg und Poppenhausen. Alle vier ließen es sich nicht nehmen,
unter den aufmerksamen Augen der Presse den Kletterwald auf Herz und
Nieren zu prüfen und hatten sichtlich Spaß am Klettern.
Der Kletterwald besteht aus 9 Parcours mit insgesamt 70 Übungen. Die
einzelnen Elemente werden an den Bäumen mittels einer schonenden
Klemmtechnik befestigt. Die Bäume wurden zuvor durch einen
Baumgutachter begutachtet und mittels Ultraschalltechnik untersucht.
„Es war uns wichtig, dem heterogenen Publikum auf der Wasserkuppe
gerecht zu werden“, so die Projektverantwortliche Susanne Möller von
der Firma Wiegand. Bereits für ganz kleine Gäste gibt es bodennahe
Kletterübungen um Kinderabenteuerwald, der kostenfrei benutzt werden
kann. Drei Parcours in einem Meter Höhe bilden den Einstieg zum
Klettern für Kinder ab 4 Jahren und vorsichtige Erwachsene. Drei
weitere Parcours befinden sich in einer Höhe von 3 bis 4,5 m Höhe.
Einer dieser Parcours greift das Wintersportthema der Wasserkuppe auf:
Man muss in diesem speziellen Parcours über Schlepplift-Bügel des
Märchenwiesenliftes oder über einen Schlitten klettern. „Wir haben
versucht, ein Konzept zu entwickeln, was 100% zur Wasserkuppe passt und
nicht 1:1 an irgendeinem beliebigen Standort zu übernehmen ist“, so
Susanne Möller weiter. Dazu passt auch, dass man in den Bäumen mit
einem Sommerrodelbahn-Schlitten von einer Plattform zur nächsten rodelt.
Die zwei höchsten sind auch gleichzeitig die schwersten Parcours. Diese
bis zu 8 Meter hohen Kletterelemente sind für Gäste ab 13 Jahren
freigegeben. Einer dieser Parcours ist ein Flying Fox Parcours, bei dem
die Kletterer an einem Seil bis zu 60 m durch die Luft fliegen.
Zusammen haben die 9 Parcours eine Gesamtlänge ca. 730 m Metern. Die
gesamte Kletterdauer für alle 9 Parcours liegt bei ca. 2,5 bis 3
Stunden.
Gesichert sind die Kletterer mit einem innovativen Karabinersystem
namens Smart Belay. Das System besteht aus zwei mit einander
kommunizierenden Karabinern, bei dem sich immer nur ein Karabiner zum
Umhängen am Sicherungsseil öffnen lässt. Ein versehentliches,
komplettes Aushängen aus dem Sicherungssystem wird dadurch verhindert.
„Der Kletterwald fügt sich gut in die bestehenden Aktivitäten wie bspw.
dem Rodelsport auf der Wasserkuppe ein. Wir hoffen, dass die gesamte
Wasserkuppe von diesem neuen Angebot profitiert und
Kooperationsmöglichkeiten mit den anderen Anbietern wie bspw. der
Jugendbildungsstätte und dem Biosphärenreservat entstehen können“, so
Geschäftsführer Josef Wiegand abschließend.