03. Februar 2012
Gehen
wir in eine Ausstellung? Die Begeisterung hält sich gerade bei
Kindern und Jugendlichen oft in Grenzen. Garantiert ein Publikumsmagnet
dürfte die „Zeitreise Bäderland Bayerische
Rhön“ werden, für die das EU-Programm Leader soeben den
Bewilligungsbescheid erteilt hat. Völlig neuartig und nahezu
futuristisch wird eine Salzburger Agentur Geschichte, Gegenwart und
Zukunft der Gesundheitsregion aufbereiten. Die in dieser Form
einzigartige Wanderausstellung wird am 19. April 2013 ihre Premiere
erleben.
Gesundheitstourismus bedeutender Wirtschaftsfaktor
Der offizielle Startschuss für das außergewöhnlich
innovative Projekt fiel am 2. Februar im Rathaus von Bad Kissingen, wo
Oberbürgermeister Kay Blankenburg Akteure und Presse
begrüßte. „Die Bereiche Gesundheitstourismus und
Kultur sind in den letzten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Motor in
der Strukturentwicklung der Landkreise Bad Kissingen und
Rhön-Grabfeld geworden“, führte Landrat Thomas Bold im
Rahmen eines Pressegesprächs aus. Die im Jahr 2004 gegründete
Arbeitsgemeinschaft Bäderland Bayerische Rhön habe sich
hierbei als engagierter Impulsgeber erwiesen. Intensiv bewerbe man
gemeinsam auf Messen, im Internet, in Broschüren und Medien die
Vorzüge des Kurquintetts. Die neuartige Wanderausstellung setzt
nun einen weiteren Meilenstein in der erfolgreichen Zusammenarbeit im
Bäderland. Den Förderbescheid des EU-Programms Leader
übergab Karl-Heinz Suhl, Amt für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten, im Rahmen der Auftaktveranstaltung in Bad
Kissingen an den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Bäderland
Bayerische Rhön, Thomas Bold, und Michael Pfaff, Tourismus GmbH
Bayerische Rhön.
Erste Gesamtschau Bäderland
Das mit Unterstützung des Regionalmanagements der Landkreise Bad
Kissingen und Rhön-Grabfeld auf den Weg gebrachte Leader Projekt
„Zeitreise Bäderland Bayerische Rhön“ zeigt nun
erstmals umfassend eine Gesamtschau über Historie und Moderne der
Kurorte, des Kurwesens, der Umgebung und der regionalen Besonderheiten.
Die Salzburger Spezialagentur verdandi hat hierfür ein
einzigartiges Konzept aus Wanderausstellung und Infopunkten kreiert.
Entstehen werden fünf Kurortkonsolen, die sowohl gemeinsam als
auch für jeden Kurort separat einsetzbar sind, so dass eine
vielfältige Nutzung garantiert ist. Ebenso knüpft die
„Zeitreise“ an die Dauerausstellung „Weltbad Bad
Kissingen“ an, die ebenfalls im nächsten Jahr im Museum
Obere Saline in Bad Kissingen eröffnet wird.
Futuristische Installation
„Die Ausstellung bietet Besuchern in noch nie dagewesener
Aufbereitung und in einzigartiger technischer Umsetzung umfassende
Informationen zum Bäderland“, unterstrich der für das
Projekt gemeinsam mit der Tourismus GmbH federführend zeichnende
Kulturreferent der Stadt Bad Kissingen, Peter Weidisch. Statt
konventioneller Stellwände und Vitrinen werde die neue
Wanderausstellung mit einer futuristischen Installation, modernen
Medien und Interaktion überraschen.
Wassersäulen, Flusslauf und Badeentchen
Wie man sich die „Zeitreise“ durch das Bäderland
Bayerische Rhön vorstellen muss, erläuterte Uwe Neuhold von
der Agentur verdandi. Um eine zentrale Wassersäule gruppieren sich
fünf gleichwertige Kurort-Infostände. Diese sind außen
mit interaktiven Terminals bestückt, mit Hilfe derer Besucher das
Gestern, Heute und Morgen der Gesundheitsoasen erforschen können.
Themen sind z.B. Architektur, Persönlichkeiten, Quellen,
Heilmittelanwendungen oder die Umgebung. Begeistern werden vor allem
Kinder die quietschgelben Badeentchen, die es für jeden Besucher
gibt und mit denen man über eine kleine künstliche
Wasserfläche die einzelnen Module ansteuern kann. So lässt
sich quasi ein Kurort nach dem anderen erforschen. Speziell für
kleine Gäste gibt es zudem kindgerecht gestaltete Bestandteile,
die Informationen in Form von unterhaltsamen Cartoons oder einem Quiz
anbieten.
Mit „Science-Fiction-Film“ in die Zukunft reisen
Im Inneren des Rondells ist auf Großbildschirmen ein Imagefilm
über das Bäderland zu sehen. Auch dieser sorgt für
ungewöhnliche Unterhaltung, erzählt er doch die Geschichte
einer Familie aus der Zukunft, die mittels Zeitmaschine die Geschichte
der Region erkundet. Denn sie möchte herausfinden, aufgrund
welcher Faktoren sich das Bäderland zu einem Vorzeigemodell
für sanften Tourismus und nachhaltiges Wirtschaften entwickeln
konnte. So steuert die Familie aus der Zukunft einen Kurort nach dem
anderen an und findet heraus, dass gerade die Aktivitäten unserer
Zeit maßgeblich für die positive Entwicklung verantwortlich
waren und das Bäderland ein erfolgreiches Projekt von
Einheimischen und Betreibern darstellt.
Premiere am 19. April 2013
Die „Zeitreise Bäderland Bayerische Rhön“ ist ab
19. April bis Anfang September nächsten Jahres in der Wandelhalle
Bad Kissingen zu sehen. Geplant sind zudem Präsentationen in der
Bayerischen Landesvertretung in Berlin, beim Europaparlament in
Brüssel sowie in den einzelnen Kurorten. Begleitend zur
Ausstellung gibt es Postkarten, Plakate und Flyer.
Über die Hälfte der Kosten trägt Leader
„Was Leader an diesem Projekt besonders gefällt, ist die
erfolgreiche Vernetzung mehrerer Kurorte sowie die neue Form der
Erwachsenen- und Jugendbildung, die die regionale Identität
fördert“, führte Karl-Heinz Suhl, AELF Bad
Neustadt/Saale bei der Bescheidübergabe aus. Die Fördersumme
von Leader beträgt 133.860 EURO. Den anderen Teil der Kosten
tragen Tourismus GmbH Bayerische Rhön und die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft Bäderland Bayerische Rhön. Weiterhin
unterstützen die Sparkassenstiftungen von Bad Neustadt und Bad
Kissingen das Projekt. Die Gesamtsumme der Projektkosten beläuft
sich auf 265.489 EURO.